Cubase VST-Workshop

Vorbereiten des Audiomaterials

Bevor wir an die Anpassung des Tempos gehen, ist es wichtig, das aufgenommene oder importierte Audiomaterial aufzubereiten. Cubase VST benötigt zur Anpassung von Audio- oder MIDI-Tempo die Angabe des Wiedergabebereichs in Takten. Dabei ist es nicht wichtig, ob die Audiodatei einen Bereich von einem Takt, zwei Takten, drei Takten, 100 Takten usw. wiedergibt. Auch ungerade Bereiche stellen kein Problem dar. Wichtig ist lediglich, daß Sie genau wissen, über welchen zeitlichen Bereich Ihre Audiodatei spielt, damit Sie diesen bei der späteren Arbeit im Audioeditor mit den Locators genau eingrenzen können.

Arbeiten Sie mit vorgefertigtem Material von Sample CDs, welches Sie direkt in Cubase VST importiert haben, werden Sie mit dem Taktbereich in der Regel keine Probleme haben, da hier die entsprechenden Samples schon genau auf einen bestimmten Bereich geschnitten sind.

Nehmen Sie mit Cubase Audiodateien auf, werden Sie wohl kaum einen genauen Bereich aufnehmen können, da das Einstarten und Stoppen der Aufnahme nie 100%ig genau erfolgen kann und am Anfang und Ende der Aufnahme immer etwas mehr vorhanden ist. Solche Audiodateien müssen zunächst geschnitten werden.

Gehen Sie dazu folgendermassen vor:

Nachdem Sie z.B. eine Audioaufnahme von einem Drumloop gemachtWiedergabebereich haben, klicken Sie im Arrange-Fenster von Cubase doppelt auf den neuen Part. Es öffnet sich der Audioeditor und stellt die Aufnahme als Wellenform dar. Im Audioeditor spricht man bei den dargestellten Wellenformen von sogenannten Audio-Events.

Monoaufnahmen werden als eine einzige Wellenform gezeigt, bei Stereoaufnahmen sind das derer zwei und zwar untereinander angeordnet. Stereoaufnahmen sind genauso leicht zu korrigieren, wie Monoaufnahmen. Änderungen an der Wellenform werden bei Stereoaufnahmen immer auf beide Kanäle übertragen.

Am Anfang und am Ende des Audio-Events finden Sie die Einzüge für den Anfangs- und Endbereich der Aufnahme, dargestellt als kleine Pfeile. Zeigt der Pfeil am Anfang des Audio-Events nach rechts, wird die Wellenform von Anfang an wiedergegeben. Zeigt der Pfeil in beide Richtungen, wurde der Einzug bereits verändert und das Audio-Event wird nicht von Anfang an wiedergegeben. Das Gleiche gilt auch für den Einzug am Ende des Audio-Events. Hier zeigt der Pfeil nach links, wenn das Audio-Event bis zum Schluss der Aufnahme spielt.

Sie sind nun in der Lage, über die beiden Einzüge den genauen Bereich Ihrer Aufnahme einzustellen. Sie arbeiten hier übrigens nicht-destruktiv. Das bedeutet, dass Sie die eigentliche Aufnahme nicht verändern, sondern lediglich Markierungen setzen. Die nicht-destruktive Arbeitsweise hat den grossen Vorteil, dass Berarbeitungsschritte jederzeit rückgängig gemacht werden können und auch keine zusätzlichen Audiodaten bei der Arbeit erzeugt werden. Das spart Speicherplatz und Rechenzeit bei der Arbeit.

Wave-Event EinzugStellen Sie nun mit den beiden Einzügen einen genauen Bereich von z.B. einem Takt ein. Ist Ihre Aufnahme länger als ein Takt, stellen Sie Ihren Taktbereich mit den Einzügen ein. Damit Sie die Ergebnisse akustisch kontrollieren können, schalten Sie das Lautsprecher-symbol im oberen Teil des Audioeditors ein. Bewegen Sie nun einen der Einzüge, wird ein Bereich der Audiodatei abgespielt. Die Länge des Bereichs lässt sich regeln, indem Sie mit gedrückter [STRG]- resp. ([ctrl])-Taste auf das Lautsprechersymbol klicken.

Folgende Vorgehensweise zum Einstellen der Einzüge, hat sich in der Praxis bewährt:

1. Stellen Sie zunächst den Anfangspunkt der Audiodatei genau ein, indem Sie unerwünschtes Material am Anfang der Datei durch das Setzen des linken Einzugs ausblenden. Legen Sie bei dieser Arbeit viel Wert auf hohe Genauigkeit der Einstellungen. Hören Sie sich die Ergebnisse Ihrer Einstellungen genau an.

2. Nachdem der linke Einzug genau sitzt, schieben Sie das gesamte Wave-Event an den Anfang auf Taktposition eins.

3. Stellen Sie nun das Ende der Aufnahme ein, indem Sie den rechten Einzug verändern. Auch hier sollten Sie grossen Wert auf eine hohe Genauigkeit der Einstellung achten.

top next
©1999-2000 www.musicfarm.org - Alle Rechte vorbehalten.