Die eigene Audio-CD direkt aus dem Logic Audio

Schritte zur CD
Abmischen
CD brennen
CD-Master
Gestraffte Version des gleichnamigen Kapitels aus "Das grosse Logic Audio Handbuch" mit freundlicher Genehmigung des GC Carstensen Verlags. (Buch-Besprechung)

Die eigene Audio-CD

Schritte zur CD

1. MlDI-Daten als Audio aufzeichnen

Die Klänge der MIDI-Klangerzeuger sind natürlich Bestandteil des Songs. Eine Audio-CD beinhaltet ausschliesslich Audiodaten, deshalb müssen diese Klänge zur weiteren Verarbeitung ebenfalls als Audiodaten vorliegen. In der Regel wird zu diesem Zweck das Ausgangssignal des Mixers oder auch eines Busses, über den alle nötigen Signale geführt werden, an den Eingang der Audio-Hardware geführt.

Dabei sollten Sie beachten, dass die Signale der Audiospuren bei der Audio-Aufzeichnung der MIDI-Spuren nicht aufgenommen werden. Am einfachsten machen Sie das, indem Sie die Audiospuren im Song muten. Idealerweise wird jede MIDI-Spur einzeln als Audiospur aufgenommen.

Alle Informationen des Songs bestehen nun aus Audiodaten. Diese lassen sich jetzt (falls erfordert) noch bearbeiten und gegebenenfalls mit EQ und Effekten versehen.

2. Abmischen

Digital-Mixdown eignet sich für unser Vorhaben nicht und Re-Recording ist zu kompliziert. Die weitaus effizienteste Methode stellt das sogenannte "Bounce to Disk"-Verfahren dar.

Im Audio-Environment verfügt jedes Master-Objekt über eine zusätzliche Schaltfläche Namens "BNCE", also "Bounce ". Durch das Anklicken dieses Buttons wird Logic Audio dazu veranlasst, das an diesem Audio-Objekt anfallende Signal in eine neue Datei zu schreiben, anstatt es wie üblich der Audio-Hardware zum Abspielen weiterzureichen. Sämtliche Effekte und aufgezeichneten Faderbewegungen werden bei dieser Abmischung übernommen; allerdings kann während des Bounce-Vorgangs nicht mehr direkt in das Geschehen eingegriffen werden.

Nach dem Anklicken des Buttons erscheint ein Dialog, in dem Sie zusätzliche Einstellungen vornehmen können. Beginnen Sie mit dem Einstellen der Start- und Endposition der Bounce-Funktion. Zum Erzeugen der Stereo-Datei, die das Audiomaterial des gesamten Songs enthält, sollten diese Positionen mit Start und Ende des Songs übereinstimmen.


Die an diesem Ausgang anliegenden Daten
können nun aufgezeichnet werden

Ausserdem können Sie im Parameter "Stereo Filetype" angeben, ob das Ergebnis im Split- (je eine Datei für linken und rechten Kanal) oder Interleaved-Format (eine gemeinsame Datei für beide Kanäle) geschrieben werden soll. Zur Herstellung einer Audio-CD ist "interleaved" meist die bessere Wahl, da normalerweise die dem Brenner beigepackte Software nur dieses Format unterstützt. Professionelle Software-Pakete sind dagegen in der Lage, beide Dateiformate zu verarbeiten.

Durch das Anklicken von "Bounce" startet Logic Audio die Wiedergabe an der Startposition. Der Song wird abgespielt, und die am Audio-Objekt ankommenden Daten werden in eine neue Datei umgeleitet. Diese Datei können Sie anschliessend zur Erstellung der CD verwenden. Bei "Bounce & Add" ist der Vorgang identisch, ausser dass die neu erzeugte Datei automatisch ins Audio-Fenster aufgenommen wird.

Da das Master-Objekt ebenfalls über Inserts verfügt, können Sie beim "Bouncen" gleich noch Effekte auf das gesamte Signal geben. Ein typisches Beispiel wäre hier ein Compressor.

Natürlich lässt sich die Bounce-Funktion auch für andere Zwecke einsetzen. So können zum Beispiel prozessor-intensive Effekte in eine Audiodatei eingerechnet werden. Die zur Berechnung des Effekts notwendige Rechenleistung steht danach für weitere (Echtzeit-) Effekte zur Verfügung.

Die durch Bounce erzeugte Audiodatei lässt sich nun weiter verarbeiten.

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CD brennen

Beim Kauf eines CD-Brenners wird vielfach Software mitgeliefert. Meistens eignet sich diese für verschiedene Formate, unter anderem auch für Audio-CDs. Unter MacOS gilt heute die Software Toast von Adaptec als Standard für die Herstellung von CD-ROMs. Sie kann auch Audio-CDs herstellen. Hier lassen sich die einzelnen Song-Audiodatelen in der Reihenfolge auflisten, in der sie auf die CD gebrannt werden sollen.




Die meisten CD-ROM-Programme brennen Audio-CDs (hier Adaptec Toast)












Im entsprechenden Fenster übertragen Sie die Audiodateien per "Drag and Drop". Diese können danach in der Reihenfolge verändert und abgehört werden. Sie können auch die Pausenlängen zwischen den Songs einstellen. Das mit Toast erreichbare Ergebnis ist stellvertretend für praktisch alle gängigen universellen CD-Brennsoftware-Programme, ob MacOS oder Windows. Die üblichen Audiodatei-Formate werden unterstützt. Dagegen ist diese Software nicht in der Lage, ein in zwei Mono-Dateien aufgeteiltes Signal zu verarbeiten. Die damit erstellten Audio-CDs lassen sich jedoch auf jedem CD-Player abspielen und genügen vollkommen für private Anwendungen.

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CD-Master

Zur Herstellung eines CD-Masters, also der Vorlage zur serienmässigen Produktion einer CD, genügt die oben vorgestellte Qualität nicht. Presswerke akzeptieren eine CD in diesem Format nicht, da sie nicht dem sogenannten "Red Book"-Standard entspricht. Bei diesem Standard handelt es sich um eine internationale Norm für das Format einer Audio-CD.




Für gehobene Ansprüche sollte eine spezielle Software eingesetzt werden (hier JAM)






Damit eine CD konform zum Red Book geschrieben werden kann, brauchen Sie eine spezialisierte Software. Für MacOS gibt es mehrere Programme, die dazu in der Lage sind. Von Emagic gibt es z.B. den "Waveburner Pro". Dieser erlaubt das Setzen von Markierungen anhand einer Oberfläche, die dem Arrangierfenster von Logic Audio gleicht. Andere empfehlenswerte und "Red Book" kompatible Brennerpakete sind "Jam" von Adaptec und "Masterlist" von Digidesign.

Unter Windows sind mehrere Programme in der Lage, CDs im Red-Book-Format zu schreiben, etwa die Software "Red Roaster" von SEKD.

In all diesen Programmen lassen sich viele zusätzliche Einstellungen vornehmen: Index-Punkte innerhalb von Songs setzen, Lautstärken verändern, Überblendungen zwischen den Songs vornehmen usw.

Die so erzeugten Master-CDs können in jedem CD-Presswerk vervielfältigt werden.

Kurt Hoffman, Johannes Prischl, Len Sasso
(überarbeitet von Christian Hunziker)

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