Blues Harp Workshop

Manchmal sind es die kleinen Dinge, die einem Freude bereiten. Auf skurrile Weise ist die oben erwähnte CD-ROM "Interaktive Blues Harp Workshop" in meinem Rechner gelandet. Irgendwo lag noch eine Mundharmonica herum, mal gekauft, nie benutzt. Die Lage der Töne war mir ja noch bekannt, aber ...

Dieser Lehrgang hat mich auf Anhieb fasziniert. Aufgebaut auf Theorie, Übungen und einem Jam-Teil ist das Ganze übersichtlich gegliedert und die Benutzerführung durch Tasten oder Maus intuitiv.

Die im Text abrufbaren Klangbeispiele zeigen klar die CD als ideales Medium. Nachdem die Übung mit Text und Bild sehr einleuchtend erklärt wird, kann man sich das Wunschergebnis gleich anhören. Besonders hilfreich finde ich die Loopmethode: Der Compi spielt das Riff endlos, während ich selbst auf den selben Sound hinübe.

Nebenbei: Selbst für einen alten Hasen ist das Wiederaufwärmen von längst vergessener Harmonielehre Balsam. Ich zum Beispiel hatte mangels Beschäftigung mit der Materie nicht geschnallt, dass für eine C-Harmonica G-Dur die ideale Bluestonart ist.... Insbesonders wird die Technik des Spiels mit Ein- und Ausatmen sehr gut erklärt.

Kaum hatte ich die ersten Übungen überflogen, wechselte ich in den Jam-Teil. Hier sind einige gut programmierte MIDI-Dateien zum Mitspielen bereit, deren Klangqualität aber logischerweise von der Soundkarte des Computers abhängt. Jetzt wurde ich so richtig gierig:

Ich wechselte hinüber auf mein Keyboard und versuchte das Gelernte umzusetzen. Über Mixer und Effektgerät tönt das dann richtig grandios. Mein Resümee: Das bring ich in meine Band ein.

Neben echten Mundharmonika-Interessenten würde ich das Programm auch jedem Bluesliebhaber zur Kenntnisvertiefung empfehlen. Es macht einfach Spass. Gut nur, dass ich in meiner eigenen Firma arbeite: Wie könnte ich einem Chef 4 Stunden Ausfall erklären?

Christian Martin