Vorgeschichte
2. Teil
3. Teil
Schluss/Fazit
yamaha ex5Kaufentscheidung

Kaum war der EX5 lieferbar, trat ich den Gang in ein Musikgeschäft an und testete das Instrument ausgiebig.

Für den EX sprachen die wirklich hervorragenden Sounds, die hauptsächlich durch die Kombination der unterschiedlichen Syntheseverfahren erreicht wurden. Neben den eigentlichen Klangerzeugungsverfahren reizte mich die Tatsache, dass der Yamaha EX5 auch Samples verarbeiten konnte. Ein lang ersehnter Wunsch schien in Erfüllung zu gehen. Da ich schon seit vielen Jahren mit Hingabe sample, besitze ich mittlerweile eine beachtliche Library von unterschiedlichen Sounds. Darunter befinden sich nicht nur sehr gute Natursounds, sondern auch die Highlights verschiedener Tonerzeuger, die einmal in meinem Besitz waren. Ein Beispiel: Obwohl ich nicht mehr mit dem Korg 01/W arbeite, möchte ich dennoch auf meinen Lieblingssound "BellBlue" nicht verzichten. Ein gutes Multisample schafft hier Abhilfe und der EX verhilft dazu, dieses letztendlich wieder einzusetzen. Der Grund, warum ich für solche Aktionen keinen Sampler benutze, ist - wie schon erwähnt - die Tatsache, dass EIN Gerät auf der Bühne ausreichen muss.

Kurz und gut: Der EX5 ist von der Tonerzeugung her erste Sahne! Auch die Tastatur - in typischer Yamaha Qualität - erfüllte meine Anforderungen voll. Ein Performance-Mode zur Kombination verschiedener Voices und ausreichend Controller gaben den Rest und kurz darauf war der EX5 in meinem Besitz.

Ich bestellte gleich ein SCSI-Interface mit, welches aber mit etwas Verzögerung geliefert wurde. Im Computerfachhandel kaufte ich noch 64 MB Simm-Speicher, alles mit Blick auf den Einsatz meiner Sample-Library, kombiniert mit dem Tonerzeugungsverfahren des EX5. Musikerherz, was willst Du mehr!

Erste Schwächen zeigen sich

Kaum stand der EX5 zu Hause, begann ich damit, meine Life-Sets auf diesen zu übertragen. Zunächst einmal sollten über den Performance-Mode einige Klangkombinationen erstellt werde. Hierbei erzeugte ich Klänge wie z.B. Piano mit Strings, wobei letztere mit dem Volumenpedal ein- und ausgeblendet werden können. Zur Regelung der Gesamtlautstärke nutze ich ein Volumenpedal, welches in den Signalweg eingeschleift wird. Solche Klangkombinationen konnten schnell und einfach erstellt werden, und das klangliche Ergebnis war mehr als überzeugend. Bei der Arbeit mit dem EX5 fiel mir jedoch auf, dass der Prozessor dieses Instruments unter Volllast fährt. Sehr oft bekam ich die Displaymeldung "DSP Resources Full". Diese Tatsache änderte zwar nicht an dem gewünschten Ergebnis, war jedoch etwas lästig, da die Meldung vor der weiteren Arbeit durch Menüwechsel beseitigt werden musste.

Ein erste grosse Schwäche zeigte sich beim Erstellen von Klangkombinationen, die aus mehr als zwei unterschiedlichen Einzelsounds bestanden. Das ist nämlich schlicht und ergreifend nicht möglich. Zum Vergleich: Mein in die Tage gekommener Korg 01/W ermöglicht im Combi-Mode die Kombination von 8 unterschiedlichen Sounds, obwohl dieser Synth punkto Stimmenzahl und dem grundsätzlichen Entwicklungsstand dem EX5 weit unterlegen ist. Noch unverständlicher wird diese Limitierung beim EX5, wenn man bedenkt, dass das Instrument im Sequenzerbetrieb ohne Probleme auf 16 Kanälen empfangen und somit 16 unterschiedliche Sounds kombinieren kann.

Über einen sehr freundlichen Produktspezialisten von Yamaha bekam ich in diesem Zusammenhang zwei Tips:

1. Ein Lösungsweg ist, im Performance-Mode schon kombinierte Sounds zu nutzen. Die Einzelsounds können nämlich aus bis zu vier Elementen erstellt werden und somit sind bereits auf dieser Ebene Klangkombinationen möglich.

Grundsätzlich ist das richtig! Das Problem ist nur, dass man immer auf zwei Ebenen herumprogrammieren muss. Ein Performance-Mode mit der Kombinationsmöglichkeit von z.B. acht Sounds bietet hier mehr. Zum einen hat man wesentlich schneller seine Klangkombinationen geschaffen und zum anderen wird im Performance-Mode die Wahl und Belegung der Controller global eingestellt. So ist es z.B. möglich, den einen Sound auf das Sustain- oder Volumenpedal reagieren zu lassen und den anderen nicht usw.

2. Über die MIDI-Verkabelung von OUT auf IN am EX5 selbst, lässt sich die Limitierung austricksen. Den EX5 auf Local OFF geschaltet, verschiedene Sequenzer-Performances programmiert und diese spielt man dann über die EX5 Tastatur.

Das funktioniert zwar, ist aber kein sehr eleganter Lösungsweg.

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