MIDIMAN Multimixer 10

Sogar beim Aufbau eines Kleinst-Studios benötigt man einen Mischer, der die Signale verschiedener Tonquellen in ein einziges Stereosignal zusammen führen kann. Normalerweise schaut man die miniaturisierten Versionen kaum an, doch wenn sowohl die Finanzen als auch der Platz begrenzt sind, wird die angebotene Auswahl klein.

Und dann kommen einem plötzlich wieder Hersteller in den Sinn, die man etwas aus dem Blickfeld verloren hatte. Mit seinen Abmessungen von 180 x 95 x 40 mm (inkl. Potkappenhöhe) und dem Versprechen des Herstellers, eine "ultrarauschfreie" Schaltung entwickelt zu haben, kam mir der 10-kanalige Multimixer 10 von Midiman geradeMultimixer 10 von midiman recht. Der Verkaufspreis von 120 US$ schien mir mehr als angemessen, sofern das Gerät hielt, was es versprach.

Anforderungsprofil

Mein Mixer sollte drei Stereosynthesizer und einen CD-Player sowie die Audioausgänge meines Mac einschleifen können. Ab und zu wollte ich auch mein Sony Stereo-Mikrofon benützen können (mit dem sich übrigens hervorragende Aufnahmen machen lassen). Da dieses Mikrofon mit einer Batterie betrieben wird, benötigte ich keine Phantomspeisung, und auch XLR-Eingänge waren nicht erforderlich. Im Weiteren sollte der Mixer weder Eigenrauschen aufweisen noch das Grundrauschen meiner Synths (wegen schlechter Anpassung) verstärken.

Der Multimixer 10 erfüllte die technischen Anforderungen, wenn auch mit gewissen Kompromissen: Eigentlich hasse ich diese kleinen 3,5 mm Stereoklinken-Buchsen und -Stecker, da man sie nur mühsam selber löten kann. Da sie im Handel jedoch überall erhältlich sind - sowohl als Kabel, als auch als Übergangsstecker - konnte ich mich mit der Tatsache abfinden, dass zwei der (nicht regelbaren) Stereoeingänge mit Miniklinkenbuchsen ausgestattet sind.

Ausstattung

Dass in einem so kleinen Gehäuse eine gewisse Platznot herrscht, ist klar. Der Multimixer 10 verfügt jedoch über zwei 6,3 mm Klinken- und vier Cincheingänge, die jeder über ein Gain- und ein Pan-Poti regelbar sind. Zusätzlich befinden sich zwei der ungeliebten Mini-Stereo-Klinken auf der Anschlussseite, deren Signal ohne Regelmöglichkeit auf den Mixerbus geführt werden. Da meine Synthesizer jedoch ausnahmslos über einen Ausgangsvolumenregler verfügen und die Lautstärke im MIDI-Sequenzer eh nochmals angepasst werden kann, waren diese Stereoeingänge geradewegs ideal.

midimanDass die Eingänge 1 und 2 über in der linken Gehäuseseite eingelassene Dipschalter in ihrer Empfindlichkeit zwischen Mic und Line umgeschaltet werden können, ermöglicht die perfekte Einbindung von Electret-Mikrofonen.

Das Mischsignal wird über zwei getrennte Potis den Ausgängen zugeführt, die parallel als 2 Cinchbuchsen und als Mini-Stereo-Klinkenbuchse ausgeführt sind.

Eine weitere Mini-Stereo-Klinkenbuchse befindet sich auf der Stirnseite des Kästchens: Der Kopfhöreranschluss, der allerdings nicht über einen separaten Regler verfügt, sondern ebenfalls über die Ausgangspotis geregelt wird.

    Anschlüsse
    Die Abschlüsse sind entweder in Mono-Jack-, Cinch oder Stereo-
    Mini-Jack-Buchsen ausgeführt
    .

Als Sahnehäubchen erhielt der Multimixer noch für jeden Ausgangskanal eine grüne Signal- und eine rote Clip-LED spendiert.

Da es unmöglich wäre. in diese Gehäuse noch ein Netzteil einzubauen, wird über die mitgelieferte Wandwarze ausnahmsweise nicht geschnödet; und auch der fehlende Netzschalter kann verschmerzt werden, da wenigstens eine Power LED anzeigt, ob das Gerätchen betriebsbereit ist oder nicht.

Klang

Natürlich verfügt der Multimixer 10 über keinerlei Klangregler, was jedoch die Rauscharmut drastisch erhöht. Auch ohne Messung kann ich den mit über 100 dB angegebenen Geräuschabstand bestätigen, da 100 dB für den Normalverbraucher mit "kein Rauschen" gleichzusetzen sind. Auch Frequenzgang, Klirrfaktor und Kanalübersprechen erwiesen sich als hervorragend. Manch grösserer und auch wesentlich teurerer Mixer kann hier nicht mithalten.

Verdikt

Für mein Anforderungsprofil erwies sich der Multimixer 10 von Midiman als DIE Trouvaille: Alles stimmt, von der Qualität über die robuste Vollmetall-Ausführung bis hin zum Preis. Da kann man nur sagen: "Der Kandidat hat hundert Punkte".

PS: Den Multimixer gibt es für 100 $ auch in einer 6-kanaligen Ausführung (alles Jack, resp. Cinchbuchsen, keine Clip- und Signal-LEDs). Und wer phantomgespiesene XLR-Buchsen für seine Mikrofon benötigt, kann von Midiman den Mixim 10 erwerben, der mit zusätzlichen Features wie Stereo-Returns sowie einem 3-Band-EQ auf den ersten vier Eingangskanälen aufwartet (250 $).

www.midiman.net oder www.midiman.de

Christian Hunziker

 
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