Intro
Geschichte
Design
XB-1G
Tonerzeugung
Zugriegel
Percussion/Keyclick
Vibrato und Chorus
Leslie/Effekte
Sonstiges
Bühne
Fazit
Konzept

Die Tonerzeugung der XB-1 lässt sich in drei Bereichen spielen und zwar UPPER, LOWER und PEDAL. Für alle drei Bereiche können unterschiedliche Klangeinstellungen gewählt werden. Zum Umschalten beim Einstellen der Sounds befinden sich auf der Gehäuseoberseite drei Taster mit der Beschriftung UPPER, LOWER und PEDAL. Über Upper und Lower lassen sich interessante Splitsounds erstellen, die sich allerdings die fünf Oktaven der XB-1 teilen müssen. Viel interessanter wird es, wenn man die XB in ein vorhandenes Keyboard-Set integriert und z.B. die Lower-Sektion auf eine andere Tastatur legt. Wer noch über ein MIDI-Basspedal verfügt, kann seine XB-1 in eine zweimanualige Orgel mit Bass verwandeln.

hammond xb-1

Über den Taster SPLIT lassen sich die Klangbereiche der XB wie folgt aufteilen. UM+LM (Upper- und Lower-Manual), UM+PK (Upper-Manual und Bass), sowie LM+PK (Lower-Manual und Bass). Letztere Einstellung macht die XB zum unteren Manual, wobei das obere z.B. von einem anderen Instrument gespielt wird.

Im Gegensatz zum Vorgänger XB-2 wurde die Speicherhierarchie geändert. Die insgesamt 64 Speicherplätze lassen sich nun über ein Bank/Sound-System umschalten. Pro Bank gibt es acht Sounds, die direkt per Druck auf den entsprechenden Taster umgeschaltet werden. Möchte man die Bank selbst wechseln, so muss man über den Taster BANK SELECT/NUMBER SELECT auf die Bankbetriebsart umschalten. Eine Leuchtdiode gibt übrigens Auskunft, in welcher Betriebsart man gerade ist. Die Unterscheidung zwischen Patches und Presets, wie es noch bei der XB-2 der Fall war, wurde aufgehoben.

Die Tonerzeugung

Entscheidend für den Sound der Hammond ist natürlich die Tonerzeugung. Dass bei einem modernen Instrument, wie es die XB-1 ist, nicht mehr nach dem selben Prinzip gearbeitet wird, wie es bei den alten Hammonds der Fall war, ist klar. Hier sprechen einige Gründe dagegen. Zum einen bringt die elektromagnetische Tonerzeugung ein sehr hohes Gewicht mit sich, sämtlich alten Hammonds bewegten sich hier in Bereichen von 100 bis 150 kg. Zum anderen ist diese Tonerzeugung für den heutigen Standard auch zu anfällig. Die meisten Hammond-Besitzer werden sich an die Aktionen mit dem Ölkännchen erinnern, um ihrem Liebling wieder auf die Sprünge zu helfen. Zusammenfassend kann man sagen, dass die elektromagnetische Tonerzeugung, so toll sie mal war, einfach nicht mehr zeitgemäss ist. Aus diesem Grund musste eine moderne Tonerzeugung her, die die alte nicht nur zu 100% imitiert, sondern auch die Vorteile modernster Elektronik mit sich bringt.

Es ist bekannt, dass es sich bei der Tonerzeugung um eine Mischform zwischen Digital- und Analogtechnik handelt und sich VASE II nennt. Mehr Informationen gibt es nicht, da diese wohl unter die Kategorie "Firmengeheimnis" fallen.

Da Digitaltechnik mit im Spiel ist, muss man sich gleich die Frage nach der zur Verfügung stehenden Stimmenzahl stellen (bei den alten Hammonds war dies kein Thema, die waren voll Polyphon). Obwohl es bei Hammonds neuer Tonerzeugung keine genauen Angaben zur Polyphonie gibt, ist diese wohl auch unbegrenzt, was sich beim Spielen des Instruments auch bestätigt.

Die Zugriegel

In alter Tradition besitzt die XB-1 insgesamt neun Zugriegel mit den Fusslagen 16', 8', 5 1/3', 4, 2 2/3', 2, 1 3/5', 1 1/3' und 1. Die Zahlenangaben der Fusslagen beziehen sich auch die gemessene Länge echter Orgelpfeifen und zwar in der Masseinheit "Fuss". Da die ersten elektronischen Orgeln wohl mehr als Imitat einer Kirchenorgel gesehen wurden, anstatt als eigenständiges Instrument, wurde diese Bezeichnung der Zugriegel bis in die heutige Zeit beibehalten.

Jeder Zugriegel lässt sich in acht Lautstärkestufen einstellen, woraus sich ca. 253 Millionen Klangvarianten einstellen lassen. Die eingestellten Lautstärken werden im Display der XB-1 optisch gezeigt, wobei zwischen einer numerischen und einer graphischen Anzeige umgeschaltet werden kann. Über die Zugriegel können auch die Presets der XB-1 jederzeit beeinflusst werden. Nicht zuletzt diese Tatsache macht einen Grossteil des Hammond-Sounds aus. Der Eingriff in die Klangeinstellungen während des Spiels gehört mit zum typischen Sound einer Hammond. Hier hat die XB-1 jedem Keyboard, auch wenn es über virtuelle Zugriegel verfügt (z.B. Technics KN-5000, Yamaha PSR-8000), einiges voraus. Der spontane Eingriff in das Klanggeschehen ist eben nur mit richtigen Zugriegeln (zum Anfassen) möglich. Die virtuelle Konkurrenz stellt zwar beim Einstellen eines Sounds eine gute Alternative dar, ein Eingriff in das Klanggeschehen während dem Spiel ist jedoch sehr mühsam.

Die Klangcharakteristik der XB-1 Zugriegel lässt sich übrigens umschalten. Hier gibt es den typischen B3-Sound unter der Bezeichnung B3-Type, sowie die beiden Einstellungen Mellow und Brite. Für den Bereich des Basspedal können die beiden Klangarten normal und muted gewählt werden.

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