Yamaha PSR-9000

Author: Christian Deinhardt
Beschrieb/Ausstattung
Klangmaterial
Begleitautomat/Registrierung
Erweiterungen/Fazit

Klangmaterial

Bereits die technischen Daten versprechen einiges. Der ROM-Wellenformspeicher besitzt eine Grösse von 32 MB und eine Sampling-Einheit mit einem MB Speicher, welche sich auf 65 MB erweitern lässt, bieten sehr viel Material.

Aus dem ROM-Wellenformspeicher werden insgesamt 827 Voices gezaubert, die mit einer Polyphonie von bis zu 126-Stimmen erklingen können. Zusammensetzen tun sich die 827 Sounds aus vier Gruppen. Die Panel-Voice-Gruppe bietet 331 Voices welche direkt über die 13 Banktaster auf der Bedienoberfläche aufgerufen werden können. Jede dieser Bänke besitzt mehrere Displayseiten. Pro Displayinhalt wird der gewünschte Sound mit den Multifunktionstastern links und rechts neben dem Display ausgewählt.

Der nächste Bereich sind insgesamt 480 XG-Voices, auf die mittels des Tasters XG umgeschaltet wird. Auf insgesamt 48 Displayseiten lassen sich die Klänge der XG-Sektion auswählen. Um die Auswahl der XG-Sounds zu erleichtern, kann man den Taster XG gedrückt halten und gleichzeitig eine Voice-Gruppe der Panel-Bank drücken. Im Display erhält man dann eine Auswahl an XG Voices, die in den Bereich der gedrückten Panel-Taste fällt.

Yamaha psr9000Der dritte Soundbereich des PSR-9000 sind die digitalen Zugriegel, die eine 8-chörige Orgel simulieren. Fast nach dem Vorbild der guten alten Hammond, die ist nämlich 9-chörig. Neben 10 verschiedenen Presets gibt es 10 Speicherplätze für eigene Orgelsounds.

Aufmerksame Leser werden sich nun fragen, wie ich auf insgesamt 827 verschiedene Voices komme. Ganz einfach: Abgesehen von der Drawbarsektion haben wir 331 Panel-Voices, 480 XG-Sounds, 14 Drumkits sowie 2 SFX-Kits und damit wären wir dann bei 827 unterschiedlichen Voices.

Das komplette Voice-Material des PSR-9000 lässt sich in insgesamt vier Bereichen auf der Tastatur verteilen. Das wären die Bereiche Right 1 – 3 und der Bereich Left. Über einen Button mit grüner LED werden die Bereiche mit Sounds belegt und über rote Buttons schaltet man die Bereiche ein oder aus.

Klangqualität

Bezüglich der Klangqualität legt das PSR-9000 im Vergleich zum Vorgänger PSR-8000 erwartungsgemäss zu. Das hat eindrucksvoll ein Direktvergleich beider Instrumente gezeigt. Sämtliche Natursounds wie Piano, Strings, Bläser, Gitarren und Bässe klingen noch natürlicher und transparenter wie beim 8000er. Im Vergleich zur Konkurrenz Technics KN-6000 möchte ich einmal die Aussage wagen, dass das PSR-9000 bei sämtlichen Pianos und Streichern die Nase vorn hat. Bei den Bläsern gefällt das KN wieder besser, da hier mehr Fülle und Wärme vorhanden ist. Grundsätzlich muss man aber sagen, dass beide Kontrahenten ihrem Stand als momentanes Topinstrument aus dem jeweiligen Hause gerecht werden und über exzellente Klangeigenschaften verfügen.

Das neue Voice Konzept des PSR-9000 unterteilt die Natursounds in die Kategorien Sweet, Live und Cool. Unter Sweet-Sounds findet man hauptsächlich Holz- und Blechbläser, die mit natürlichen Eigenschaften wie Vibrato und Anblasgeräuschen aufgezeichnet wurden. Live-Sounds sind Stereosamples akustischer Vorbilder wie Streicher und Schlagzeugsounds. Diese Klänge wurden einschliesslich ihres natürlichen Klangraum aufgezeichnet und wirken dadurch sehr realistisch. Unter die Cool-Sounds fallen elektronische Instrumente wie E-Pianos welche mit ihren speziellen Effekten wie Tremolo aufgezeichnet wurden. Ein Highlight ist hier die Cool-Organ, welche mit einem Leslie-Effekt gesamplet wurde.

In der heutigen Zeit ist kein Instrument mehr an den Mann zu bringen, wenn es nicht über eine hervorragende Synthesizerabteilung verfügt. Beim PSR-9000 gibt es eine grosse Anzahl hervorragender Solosounds, Klangteppiche und abgedrehte Effektsounds. Warme Synthybläser, metallische Stringflächen und sweepende Solosounds geben nicht nur dem Techno- und Dance-Freak ausgezeichnetes Material in die Hand.

Das integrierte Verstärkersystem und die Boxen wurden sehr gut auf die Klänge des PSR-9000 abgestimmt und bieten auch genügend Leistung, um in kleineren Räumen ohne zusätzliche Verstärkung zu arbeiten. Auf Wunsch kann das integrierte Lautsprechersystem aber auch deaktiviert werden. Das passiert softwareseitig, Schalter zum Anfassen sind Out!

Effekte

Insgesamt veredeln 10 voneinander unabhängige DSP-Effekte den Gesamtklang des PSR-9000. Zunächst einmal gibt es hier ein Reverb mit insgesamt 29 unterschiedlichen Hallräumen. Dazu gesellt sich ein Chorus mit 25 Effekttypen. Richtig ans Eingemachte geht es dann bei den 6 DSPs. Hier bekommt man insgesamt 164 unterschiedliche Effekttypen aus allen Bereichen geliefert. Von Hall Chorus, Flanger über Verzerrer und Delay bleiben hier keine Wünsche offen. Die DSPs wirken auf die einzelnen Bereiche des PSR wie Right 1 – 3 , Left, Mikro-Line-In sowie die Begleitautomatik in allen Bereichen.

Zum mitzählen: Bis hierher haben wir nur acht der 10 Effekte aufgezählt. Vervollständigen wie also diese Liste. Die oben beschriebenen Effekte Hall und Chorus sind sogenannte Mastereffekte, die auf die Hauptausgänge des PSR wirken. Zu diesen beiden Effekten gesellt sich noch ein 5-Band-Master-EQ. Dieser erlaubt es, den Gesamtklang schnell und sicher an die eigenen resp. lokale Bedürfnisse anzupassen.

Zu guter Letzt sei natürlich der so beliebte Vocal-Harmony-Effekt erwähnt. Bei diesem handelt es sich um den Effekt, der von den meisten als Vocalist-Effekt bezeichnet wird. Hier finden wir 49 Effekt-Presets und 10 User-Speicher, die das Mikrofon mit allen Arten von Mehrstimmigkeit zu versehen. Ein an das PSR-9000 angeschlossenes Mikrofon kann also kräftig aufgepäppelt werden. Zunächst durch Mehrstimmigkeit mit dem Vocal-Harmony-Effekt, weiter mit einem der DSP-Effekte durch z.B. kräftig Hall und zu guter Letzt gibt es noch einen 3-Band EQ und sogar ein Noise-Gate.

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