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Schertler Unico, Verstärker für akustische Gitarren

Der Amp
Ausgänge
Fazit
Wünsche
Seit Jahren war ich auf der Suche nach einer gut tönenden Verstärkung für akustische Gitarre (sowohl als Solist als auch für das Zusammenspiel mit einer Band). Wollte man bisher eine Gitarre einigermassen naturgetreu verstärken, so blieb nur die externe Tonabnahme mit einem Mikrofon. Das ganze Piezzo-Angebot klingt meiner Meinung nach einfach nicht befriedigend und in der Band fehlt das Durchsetzungsvermögen.

Nun, ich bin fündig geworden, und zwar bei der Firma Schertler <www.schertler.com> in Mendrisio in der Schweiz.

Meine Gitarre mit dem Dyn-G Tonabnehmer neben dem Unico zum Grössenvergleich.

Um allerdings den optimalen Ton aus dem Unico zu erhalten, sollte man sich auch gleich für ein Schertler Tonabnehmersystem für Gitarre, entweder für ein Dyn-G oder für einen Bluestick, oder (für den ultimativen Sound) für beides entscheiden. Mit dieser Kombination bringe ich einen warmen, naturgetreuen Gitarrensound rüber, der sich in der Band auch durchsetzt. Zudem entfällt auch das Feedback erzeugende Ständermikrofon vor der Gitarre.

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Der Amp

Von vorn sieht das Teil wie eine Studiomonitorbox aus, auch grössenmässig. Mit 15 kg ist der Unico jedoch etwas gewichtiger. Auf der Seite befindet sich ein eingeklappter, robuster Handgriff.

Der Mixer und die Anschlüsse befinden sich oben, jedoch versenkt, um Beschädigungen vorzubeugen. Stromzufuhr und Power on/off sind auf der Rückseite zu finden.

Der Unico steht auf Gummifüssen. Eine Vorbohrung für ein Stativ ist schon vorhanden. Schertler hat schon eine zweite Box angekündigt, damit das ganze auch als eine Art PA gebraucht werden kann.

Als Ausgangsleistung wird 150 W angegeben.

Eingänge

Für die Sänger unter den Gitarreros gibt es beim Eingang 1 einen Mikrofoneingang für dynamische oder Kondenser-Mikrofone (Phantompower ist separat zuschaltbar!).

Der zweite Eingang ist speziell für die Dyn-G Mikrokapsel ausgelegt, die mittels Kitt auf dem Instrument haftet. Übrigens brauche ich die Kapsel nun auch für Bouzuki und andere akustische Instrumente. In diesem Kanal gibt es eine "Feedbackbremse".

Der dritte Eingang hat eine zusätzlicheVorverstärkerstufe. Wer sich also den Bluestick kauft und nur noch auf dem Unico spielt, benützt den Bluestick ohne Vorverstärker im Korpus der Gitarre. Die DI-Box entfällt. In diesem Kanal kann man mit dem "Warmknopf" den Sound etwas weicher machen.

Der vierte Eingang eignet sich für Keyboards, Drummaschine oder für eine elektrische Gitarre. Auch meine halbakustische Jazzgitarre spiele ich über den Unico.

Jeder Kanal besitzt je einen unabhägigen Volumen- und Hallregler.

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Ausgänge

Der Hauptausgang ist für die grossen Gigs gedacht, also für die Verbindung zu einem externen PA-System.

Der Line Out führt z.B. zu einer zweiten Aktiv-Box.

Zusätzlich steht ein Insert zur Verfügung. Ich habe da für Soundeffekte den Pod reingehängt. Allerdings geht da das ganze Mix-Signal durch, also z.B. auch die Stimme. Aber für Rock-n-Roll-Delays ist das o.k., da Gitarre und Stimme zusammen vibrieren müssen. Wer's einzeln mag, muss sein Gerät halt in Serie schalten.

Für Direktaufnahmen haben wir noch den Aux Out. Dieser besitzt einen eigenen, unabhängigen Volumenregler.

In der Mastersektion befinden sich noch ein Tiefbassregler (um Rumpelgeräusche zu eliminieren), der Masterhallregler, ein Power-on Lämpchen und das Mastervolumen. Für Clubgigs reichen die 150 W allemal.

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Fazit

Mit dem Unico (in zusammenarbeit mit den entsprechenden Tonabnehmersystemen) fand ich, was ich schon lange suchte: Den ultimativen Gitarrenverstärker, der einen natürlichen Gitarrenklang mit Durchsetzungskraft ermöglicht.

Schertler beweist: Wer Ideen hat und vor allem wer auf Kundenwünsche hört, kann auch in festgefahrene Märkte eindringen und darin bestehen.

Der eingebaute Bluestick in einer "Trickaufnahme" der Firma Schertler.

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Wünsche und Kritik

Bei der Kombination mit einer zweiten Box (via Line Out) wäre es natürlich super, wenn das ganze System stereotauglich wäre.

Beim Bluestick werden bei mir nicht alle Saiten gleich laut verstärkt. Das liegt wahrscheinlich an der unregelmässigen Druckauflage des Steges. Werde das demnächst noch korrigieren lassen. Auch eine Schutzhülle für Unterwegs wäre wünschenswert.

Und mein letzter (utopischer?) Wunsch wäre, irgendwann die lästigen Kabel los zu werden.

Rene Haas

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