korg triton

Korg Triton

Der erste Eindruck
Sampling
Auf der Bühne
Fazit/Links
Die Firma Korg hält mit der Triton-Serie immer noch an dem guten "alten" Workstation-Konzept fest, obwohl die meisten anderen Hersteller vorwiegend Instrumente für die Bereiche Dance, Techno und Konsorten anbieten. Bühnenmusiker - wie ich einer bin - benötigen aber Instrumente, die Ihre Schwerpunkte woanders haben und somit kommt mir die Triton gerade recht. Diese löste meine Korg Trinity ab.

Mit diesem Bericht möchte ich meine bisherigen Erfahrungen mit der Triton weitergeben.

Der erste Eindruck

Wer wie ich von der Trinity zur Triton unsteigt, hat bedienungstechnisch absolut keine Probleme. Der grundsätzliche Aufbau ist identisch. Die Sounds sind in Programme und Combis eingeteilt. Besonders letztere sind sehr flexibel, da sich bis zu 8 Programme kombinieren lassen. In dieser Ebene kann man einfach und schnell gewünschte Klangkombinationen speichern und sich somit die notwendigen Kombinationen für einen Auftritt abzuspeichern.

triton

Aber auch Korg-Neulinge werden mit der Triton leichtes Spiel haben, da das Instrument einfach und logisch zu bedienen ist, ganz im Gegensatz zu manch anderem Instrument wie z.B. dem Yamaha EX-5, der doch einige Bedienungshürden aufweist.

Wie schon die Trinity bietet auch die Triton ein berührungsempfindliches Display. Dieses arbeitet bei der Triton wesentlich schneller und zuverlässiger als das Display der Trinity. Hatte ich bei der Trinity noch oft auf die herkömmlichen Eingabemethoden zurückgegriffen, so kann man die Triton fast ausschliesslich direkt über das Display bedienen. Bedienungsschritte werden ohne Verzögerung ausgeführt und es bereitet einem auch keine Probleme den gewünschten Parameter zu treffen. (Das war bei der Trinity noch nicht so. Wollte man z.B. einen Parameter im Display betätigen, der am äussersten Rand des Display gezeigt wurde, brauchte man oft mehrere Anläufe bis das Display der Trinity reagierte.)

Neben den Korg-typischen Controllern wie Joystick, Ribbon-Control und die Möglichkeit Pedale frei zu belegen, gibt es zusätzlich vier Potis, die sich frei mit unterschiedlichen Parametern belegen lassen. Dem Trend entsprechend, sind die Potis mit Filterparametern wie Cutoff und Resonanz fest belegt. Auf der zweiten Ebene dieser Regler (umgeschaltet wird zwischen den Ebenen mittels eines Tasters) befinden sich die erwähnten frei definierbaren Controller. Ein weiteres Merkmal, dass Korg mit der Triton auch die Dance- und Techno-User ansprechen will, ist das Vorhandensein eines Arpeggiators. Dieser ist äusserst flexibel und lässt sich individuell in die Combination-Speicherplätze einbinden. Auch hier gibt es drei Drehregler für die wichtigsten Parameter des Arpeggiators.

Sampling [top]

Einer der Hauptgründe für die Anschaffung der Triton ist die Tatsache, dass dieses Instrument einen vollwertigen Sampler mit an Bord hat. Dieser ist nicht nur in der Lage fertige Samples in unterschiedlichen Formaten zu lesen und diese dann mit den nötigsten Parametern zu bearbeiten, sondern mit der Triton können Sie selber Samples aufnehmen und diese auf vielfältige Art und Weise bearbeiten. Ab der Triton-Betriebssystemversion 2.0 bietet der Sampler sogar so professionelle Features wie Time-Slice, welches Samples analysiert und rhythmisch zerlegt, wie das die Software ReCycle macht. Diese Funktion wird in der Regel auf rhythmisches Material wie Drumgrooves angewandt, um diese dann bei gleichbleibender Tonhöhe in verschiedenen Tempi abspielen zu können. Weitere professionelle Funktionen sind Time Stretch und die Möglichkeit Crossfade Loops zu bilden. Der Sampler der Triton lässt keine Wünsche offen und ist wesentlich mehr als nur eine Zugabe.

Ich selbst machte mich sofort daran, meine „alten" Samples in die Triton zu übertragen, dort zu bearbeiten und in verschiedene Combi-Sounds einzubinden. Die Triton liest verschiedene Samplingformate wie z.B. Akai, WAV und AIF. Meine Samples (die in ihrer Urform von unterschiedlichen Samplern stammen) habe ich im WAV-Format auf der Festplatte meines Rechners. Per ZIP-Laufwerk habe ich die Samples in die Triton geladen. Trotz anders lautender Auskunft eines Korg Produktspezialisten wurden bei mir die Loop-Punkte der einzelnen Samples nicht übertragen. Alle Samples wurden als One-Shot abgespielt und ich musste zunächst die Loops wieder einstellen. Zum Glück blieb es mir erspart, die Loop-Punkte grundsätzlich neu zu suchen. Ich konnte diese direkt von Steinbergs WaveLab abschreiben. WaveLab trägt die Loop-Punkte auf Wunsch in Samples ein und in genau dieser Masseinheit liessen sich diese dann im Sample-Editor der Triton übertragen. Somit konnte eine anfängliche Hürde mit relativ wenig Aufwand genommen werden.

Die weitere Bearbeitung der Samples war dann kein Problem. Schnell und sicher konnte ein Multisample erstellt werden. Das Multisample selbst lässt sich dann quasi per Knopfdruck in ein Triton-Programm konvertieren. Hier noch etwas an der Hüllkurve herumgeschraubt und mit Effekten veredelt und schon hat man einen sehr gut klingenden Sound.

Wer den Sample-Bereich der Triton rege nutzen will, sollte sich bei der Anschaffung dieses Instruments gleich die optional erhältliche SCSI-Schnittstelle mitbestellen und auch ein entsprechendes SCSI-Medium. Ich benutze eine Iomega ZIP-Drive SCSI. Die Datenübertragung geht übrigens sehr flott vonstatten. Im Gegensatz zum Vorgänger Trinity macht die SCSI-Schnittstelle in Verbindung mit dem Betriebssystem der Triton wirklich Tempo.

korg triton

Auf der Bühne! [top]

Die Generalprobe für die Triton war der erste Einsatz bei einem Auftritt mit meiner Band. Zuvor muss ich sagen, dass meine Schwerpunkte bei der Bewertung der Triton absolut in diesem Bereich liegen. Ein Schwerpunkt "Einsatz im Studiobetrieb" würde wohl das Urteil verändern. Ein Beispiel: Natürlich klingt die Triton nach dem Motto „Höher-Schneller-Weiter" besser als der Vorgänger Trinity. Die Sounds wurden optimiert, mehr klangbeeinflussende Parameter bieten bessere Möglichkeiten usw., aber auf der Bühne sind diese Feinheiten nicht ganz so wichtig. Es kommt vielmehr auf den grundsätzlichen Klangcharakter an und auf die Durchsetzungsfähigkeit eines Sounds. In diesem Bereich war die Trinity schon Spitzenklasse und die Triton ist es natürlich noch etwas mehr.

Vielmehr kommt es auf echte Weiterentwicklungen an, die im Bühnenbetrieb einen Schritt nach vorne bedeuten. Das Sampling ist so eine Weiterentwicklung. Nicht nur dass die Triton nun mehr und bessere Möglichkeiten bietet, die Samples klingen wesentlich klarer und druckvoller als die gleichen Sounds auf der Trinty (meine hatte die FlashROM Option eingebaut, mit der Samples genutzt werden konnten). Ein wahrer Genuss ist das Tempo, mit dem Samples geladen werden können. Auch im Bühnenbetrieb lässt sich somit schnell mal der Speicherinhalt austauschen. Mit dem EX-5 von Yamaha muss man da schon grössere Spielpausen einplanen.

Zusätzlich sind auch die vier frei definierbaren Drehregler eine echte Bereicherung. Mit diesen bringt man schlicht und ergreifend mehr Leben in sein Spiel, indem man mal schnell den Filter ändert oder die Hüllkurve beeinflusst. Echtzeit Controller sind immer eine gute Sache und nicht nur bei Dance und Techno gefragt.

Fazit

Die Triton ist ein würdiger Nachfolger der Trinity und bietet einige Vorteile im Bühneneinsatz. Legt man seine Messlatte in einen anderen Bereich wie z.B. den Studiobetrieb, so ist natürlich der bessere Grundsound der Triton ein starkes Argument für dieses Instrument. Kurz und gut: Die Triton macht in den unterschiedlichsten Lebenslagen eine sehr gute Figur. Wer einen hervorragend klingenden Synthesizer benötigt ist mit der Triton genauso gut beraten, wie der Anwender, der eine echte Workstation mit Sequenzer sucht, oder der Anwender, der gerne mit Samples hantiert.

Christian Deinhardt

Links

Technische Daten und weitere Informationen: www.korg.de

Die Website für Triton-Fans (englisch): www.tritonhaven.com

Technisches und weitere links (englisch): www.sonicstate.com

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