Vorgeschichte
2. Teil
3. Teil
Schluss/Fazit
yamaha ex5(EX-5, 3.Teil)

Nachdem ich mich mit dieser ersten Schwäche abgefunden hatte, ging ich daran, meine Sample-Library auf den EX-5 zu übertragen. Auf meinem PC konvertierte ich die Samples, die in verschiedenen Formaten vorlagen, in das WAV-Format, welches ich wiederum mit dem EX5 per Diskette lesen konnte. Auf dem EX wurden dann die Einzelsamples zum Multisample zusammengefügt und eine entsprechende Voice mit Effekten, Hüllkurve usw. erstellt. Ein nicht unerheblicher Arbeitsaufwand!

Ein erstes böses Erwachen kam, als ich versuchte meine erste Arbeit zu sichern. Der EX5 hatte bereits 64 MB an Bord, von denen ich ca. 2 MB gefüllt hatte. Die Einzelsamples konnten problemlos zur Bearbeitung nacheinander über Diskette eingeladen werden. In der Summe waren es schliesslich ca. 2 MB, was die Kapazität einer HD-Diskette übersteigt. Genau hier war das Problem. Der EX5 war nicht in der Lage diese Daten zu speichern, weil er in der damaligen Softwareversion nicht über mehrere Disketten verteilt speichern konnte. Die Meldung, dass die Kapazität des Datenträgers nicht ausreicht, war alles, was der EX von sich gab. Und mein erster schöner Sound wurde in den Silikon-Himmel befördert, nachdem ich das Instrument zwangsläufig irgendwann ausgeschaltet habe.

Der selbe freundliche Produktspezialist (und das ist nicht ironisch gemeint, sondern tatsächlich) gab mir Auskunft, dass dieser Umstand mit einem Betriebssystemupdate aus der Welt geschafft wird. Ich selbst dachte da aber schon an mein bestelltes SCSI-Interface. Über dieses wollte ich ein Iomega ZIP-Laufwerk anhängen, mit 100 MB Kapazität. Diskettenkapazität sollte somit kein Thema mehr sein!

Das SCSI-Interface

Nach 2 bis 3 Wochen konnte ich meinen EX5 mit dem SCSI-Interface erweitern. Der Einbau war dank einer guten Dokumentation schnell erledigt und das Interface somit einsatzbereit. Ich habe dann auch gleich mein externes ZIP angeschlossen! Leider musste ich mir hier einen teuren Adapter kaufen, da das ZIP einen SCSI 1-Anschluss hat und der EX5 den moderneren SCSI 2-Anschluss. Sei’s drum!

Nachdem das ZIP funktionsfähig war, machte ich mich daran, Daten auf dieses zu speichern. Mein erster Eindruck: Es klappte alles ohne Probleme, nur schien mir die Sicherung etwas lange zu dauern!

Nun kam der zweite Schicksalsschlag! Nachdem ich mich wieder an die Arbeit gemacht und meine Samples in den EX5 eingeladen und meine Voices programmiert hatte, waren letztendlich etwa 5 MB Samples im Speicher des EX5. Also auf ZIP damit!

Der EX5 benötigte bei der Speicherung dieser Datenmenge gute 3-4 Minuten. Das kann doch nicht angehen! Beim Laden der Sounds das selbe Bild: die Ladezeiten bewegten sich auch in diesem Bereich. Bedenkt man, dass ich 64 MB Speicherplatz im EX5 zur Verfügung hatte und diese auch füllen wollte, sind die daraus zu erwartenden Ladezeiten jenseits von Gut und Böse. Kurz und bündig: Der EX5 arbeitet trotz fortschrittlichem SCSI 2-Interface mit dem Tempo eines Diskettenlaufwerks! Für den Bühneneinsatz nicht nur ärgerlich, sondern absolut unbrauchbar.

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